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Verein aus Kulturschaffenden will neue Kulturstätte schaffen - Auftakt mit Schiller-Lesung
Von OTZ-Redakteur Michael Groß Jena.

Gestoppt werden soll der Verfall des 1978 entstandenen Glas-Pavillons in der Oberaue, gleich hinterm Paradiescaf-. Am 18. Mai wird der Flachbau in alten Glanz wiedererstrahlen und mit einer Lesung als neue Kulturstätte für Jena eröffnet werden.

Dass dieses Gebäude zu neuem Leben erweckt werden kann, das verdankt es einem Verein, der sich im Februar mit folgendem Ziel gründete: Den Pavillon als einen Begegnungsort von Kultur und Natur zu entwickeln. Der Verein setzt sich vor allem aus Kulturschaffenden der Stadt zusammen. Vorsitzender ist Armin Huber, der zusammen mit Torsten Treff eine Galerie in Jena-Ost betreibt. Gemeinsames Anliegen des Vereins ist es, das Glashaus im Paradies zu retten. Verbündete fand man bereits bei den Kommunalen Immobilien Jena (KIJ), denen das Haus gehört, beim Eigenbetrieb Jena-Kultur (KMJ) und auch beim Jenaer Schott-Unternehmen, das die Kosten für die neue Verglasung übernommen hat. Auch kleinere Jenaer Handwerksbetriebe haben bereits ihre Unterstützung bei der Sanierung zugesichert.

So sollen der kleine Saal neu hergerichtet, eine Küche und neue Toiletten eingebaut werden. Ersetzt wird die verworfene elektrische Heizung. Schließlich wird auch noch die Terrasse vor dem Glashaus aufgemöbelt.

Die Kosten der Sanierung - gut 15 000 Euro - sollen gemeinsam vom Verein, KIJ und KMJ getragen werden. Helfen kann dabei auch eine Kunstaktion. So hat der Jenaer Künstler Ekkehard Engelmann einen Linolschnitt vom Glashaus angefertigt. Der wurde jetzt in einer Auflage von 150 gedruckt und soll für 100 Euro das Stück mit Handsignatur von Engelmann verkauft werden. Das Bild gilt zudem als Aktie. Einmal jährlich - so plant der Verein - wird es dann eine Aktionärstreffen geben, um über Fortschritte bei der Nutzung des Glashauses zu berichten. Erwerben kann man die Bilder-Aktie per E-Mail über info@glashaus-paradies.de bzw. über Tel. 44 28 29 bei der Galerie Huber & Treff. Einen ersten Käufer gibt es bereits: KIJ-Werksleiter Thomas Dirkes.

Hervorgehoben wird von den Vereinsmitgliedern die Einmaligkeit dieses Glashauses. Es wurde in den 70er Jahren vom Architekten Friedhelm Schubring entworfen und kommt architektonisch dem von Mies van der Rohe 1929 entworfenen Deutschen Pavillon für die Weltausstellung in Barcelona sehr nahe. Zu DDR-Zeiten diente das Glashaus hin und wieder als Veranstaltungsort, aber auch als Lagerraum für Spielgeräte, die hier ausgeliehen werden konnten. So befand sich daneben auch eine Minigolf-Anlage.

Künftig sollen hier Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Lesungen, Theateraufführungen, Workshops und vieles mehr möglich werden. Der Verein hat dazu bereits ein Konzept entwickelt. Aber auch andere Vereine und kulturell aktive Institutionen können sich in dem Pavillon einmieten.

Übrigens: Bereits vor der Eröffnung am 9. Mai, dem 200. Todestag von Schiller, wird zu einer Schiller-Lesung eingeladen, bei der ab 18 Uhr zahlreiche Persönlichkeiten über mehrere Stunden Texte des Dichters vortragen.

 
 
 
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